Unsere Angebote für Sie während der Begleitung im Wochenbett.
Gerne begleiten wir Sie und Ihre Familie in der besonderen Zeit nach der Geburt zu Hause. Wir geben Ihnen Orientierung zu den Veränderungen nach der Geburt, machen medizinische Untersuchungen und Kontrollen bei Mutter und Kind, beraten Sie zu Themen wie Stillen, Rückbildung, Babypflege, Tragetuch/Tragehilfe, Rhythmus und unterstützen den Prozess der neuen Rollenfindung als Familie.
Uns ist es wichtig, individuell und wertfrei auf Ihre Bedürfnisse einzugehen, wir nehmen uns gerne Zeit für Ihre Fragen und Bedürfnisse.
Wir garantieren Ihnen bei Abwesenheit oder Ferien der betreuenden 9punkt9-Hebamme eine Vertretung durch das 9punkt9-Hebammenteam. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
Gerne beraten wir Sie in Ihrer individuellen Stillsituation und nehmen uns Zeit für Ihre Anliegen und Fragen rund ums Stillen. Die Stillberatung durch die Hebamme beinhaltet das Vorbereitung aufs Stillen, Hilfe bei Stillproblemen wie Schmerzen beim Stillen, wunde Brustwarzen, zu wenig oder zu viel Milch, Milchstau, Brustentzündung, Fragen bei der Gabe von Schoppen- oder Formulamilch, Wiedereinstieg in den Beruf und Stillen und die Begleitung beim Abstillen.
Wir verfügen über gute Grundkenntnisse rund um das Stillen und können viele Fragen beantworten sowie Behandlung und Therapie anbieten. Bei komplexen Stillproblemen oder wenn unsere Beratung nicht zum gewünschten Erfolg führt, ziehen auch wir in Absprache mit Ihnen Fachpersonen bei. Dies sind speziell ausgebildete Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC, welche über noch spezifischeres Fachwissen verfügen.
Der Verlust eines Kindes, sei es noch so klein, ist unendlich schmerzhaft. Ist die Geburt vorbei, möchten viele so rasch als möglich vergessen und zurück in den Alltag finden, zu sehr schmerzt es, dass die Schwangerschaft schon vorbei, der Traum geplatzt, die Wiege leer ist.
Dies ist sehr verständlich. Doch jede Frau ist nach einer Geburt Mutter und Wöchnerin, jeder Mann Vater geworden, auch wenn sie kein Baby in den Armen halten.
Die Wochenbettbegleitung durch die Hebamme nach einer Fehlgeburt, Todgeburt oder wenn das Baby nach der Geburt gestorben ist, ist genau so wichtig.
Die Versorgung der Geburtsnarben, Kontrolle der Rückbildung, das primäre oder sekundäre Abstillen, das Zurückfinden in den Körper gehören wie vieles anderes dazu. Falls Sie keine eigene Trauerbegleitung haben, helfen wir Ihnen auch bei der Trauerarbeit.
Wir geben Ihnen Orientierung im Trauerprozess des Wochenbettes, hören Ihnen zu und sind da für Sie, rund um die Uhr, 7 Tage die Woche. Nach Absprache mit Ihnen vermitteln wir weitere Fachpersonen oder Unterstützung im Alltag.
Können oder wollen Sie nicht in einen Rückbildungskurs? Gerne können Sie die Grundlagen der Beckenbodenarbeit in Einzellektionen bei uns erlernen.
Dazu gehört eine sorgfältige Befundaufnahme zum Start, eine Anleitung der Übungen und dann eine auf Sie angepasste Übungsauswahl. Es braucht danach Disziplin, sich alleine an der Rückbildung zu arbeiten. Ein regelmässiger Kurs hilft, an den Übungen dranzubleiben.
Um Ihnen dies zu erleichtern, legen wir Wert auf alltagstaugliche Übungen, die Sie auch machen können, ohne die Matte auszurollen, oder wir zeigen Ihnen Übungen, die Sie gemeinsam mit Ihren Kindern machen können.
Die Rectusdiastase ist eine längs verlaufende Spalte in der geraden Bauchmuskulatur. In der Schwangerschaft wird die gesamte Bauchmuskulatur durch das Wachstum von Kind und Gebärmutter gedehnt. Die zwei geraden Bauchmuskeln sind mit einer sehnigen Schicht verbunden, die einreissen kann und die beiden Muskeln weichen zur Seite aus und verlieren ihren Halt und Aufgabe, auch «Out of alignment» genannt. Dadurch verliert der Rumpf eine wichtige Haltefunktion. Dies kann zu späteren Problemen wie Kreuzschmerzen, Haltungsschwäche und Beckenbodenproblemen führen.
Eine manuelle Schliessung ist in manchen Fällen möglich, so dass die beiden Muskeln wieder in «ihre Linie» kommen. Gerne machen wir mit Ihnen zusammen eine Bestandsaufnahme und zeigen Ihnen, wie Sie nebst der manuellen Schliessung mit gezielten Übungen und ihrem Alltagsverhalten eine Schliessung der Rectusdiastase fördern können.
Da eine grosse Rectusdiastase auch mit der Beschaffenheit des Bindegwebes im Zusammenhang steht, können gleichzeitig Nabel- oder Leistenbrüche sowie Risse im Bauchfell vorkommen. Je nach Befund überweisen wir Sie an eine Physiotherapie und/oder an einen Viszeralchirurgen.
Während der Schwangerschaft findet im Körper eine hormonelle Umstellung statt. Die Schwangerschaftshormone bewirken, dass der Beckenboden weicher wird als Vorbereitung auf die bevorstehende Geburt. Der Beckenboden ist in den ersten zwei Wochen nach der Geburt noch dumpf und meist «weit weg».
Danach gewinnt der Körper wieder an Festigkeit und das Gefühl für den Beckenboden kommt zurück. In der Rückbildungszeit nach der Geburt muss der Beckenboden wieder seine gewünschte Haltefunktion erreichen. In den ersten Tagen nach der Geburt können Beckenbodenprobleme vorübergehend physiologisch sein. Es gibt jedoch Faktoren, die eine Beckenbodenproblematik begünstigen können.
Melden Sie sich frühzeitig, wenn Sie anhaltende Symptome einer Inkontinenz, Druckgefühl nach unten, Rückenschmerzen, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Stuhlentleerungsstörungen oder weitere Symptome haben. Eine frühzeitige Therapie begünstigt einen positiven Verlauf. Wir machen mit Ihnen eine erste Befundaufnahme und zeigen Ihnen spezifische Übungen und beckenbodenschonendes resp. -aktivierendes Alltagsverhalten.
Je nach Befund überweisen wir Sie an eine Physiotherapie und/oder in eine urogynäkologische Spezialsprechstunde.
Menschen sind «Traglinge», und Getragen-sein und Getragen-werden gehören zu den wichtigsten Bedürfnissen des Babys. Die Vorteile des Tragens sind sehr vielfältig, für das Baby wie auch für die «Tragenden».
Wir zeigen Ihnen die verschiedenen Tragemöglichkeiten mit Tragetuch oder Tragehilfen. Sie lernen verschiedene altersentsprechende Bindetechniken mit dem Tragetuch oder die Benützung einer Tragehilfe. Dazu können Sie zuerst mit unserer speziellen Puppe üben, bevor wir Ihnen helfen, Ihr Baby in Ihre Tragehilfe zu nehmen.
individuelle Einzelberatung
In einer Einzelberatung können wir auf Ihre Wünsche und Fragen eingehen. Sie erhalten eine kurze Einführung zu wichtigen Punkten beim Tragen, wir finden und erlernen eine für Sie passende Bindeweise mit dem Tragetuch oder finden eine passende Tragehilfe und üben das Anlegen dieser. Falls Sie bereits ein Tuch oder eine Tragehilfe zu Hause haben, bringen Sie diese zur Beratung mit, so können wir damit üben und Fragen dazu klären.
Nachberatung/Kurzberatung
Sie haben nach einer individuellen Einzelberatung noch offene Fragen, die Sie gerne eins zu eins in einer Nachberatung klären möchten? Sie haben bereits Erfahrung mit dem Tragen im Tuch oder einer Tragehilfe und möchten etwas Neues dazulernen oder Ihr Wissen auffrischen? Sie möchten ein anderes Tuch, eine neue Bindeweise oder Tragehilfe testen oder auswählen?
In einer Nachberatung oder Kurzberatung haben wir Zeit, Fragen zu klären, auf Vorwissen aufzubauen und Ihr Wissen zu vertiefen.
Trageberatung in der Schwangerschaft
Die Trageberatung in der Schwangerschaft umfasst zwei Teile. Beim ersten Termin erhalten Sie eine kurze Einführung zu wichtigen Punkten beim Tragen, wir finden und erlernen eine für Sie passende Bindeweise mit dem Tragetuch oder finden eine passende Tragehilfe und üben das Anlegen und Binden mit einer Puppe. Falls Sie bereits ein Tuch oder eine Tragehilfe zu Hause haben, bringen Sie diese zur Beratung mit, so können wir damit üben und Fragen dazu klären.
Der zweite Termin findet nach der Geburt Ihres Babys bei Ihnen zu Hause statt. Wir haben Zeit, die erlernte Bindeweise zu wiederholen oder das Anlegen der Tragehilfe zu üben und Fragen zu klären.
Stoffwindelberatung – individuelle Einzelberatung
Sie interessieren sich für das Wickeln mit Stoffwindeln und möchten mehr zum Thema erfahren? Für Sie ist klar, dass Sie mit Stoff wickeln möchten, aber wissen bei der Vielzahl von Systemen und Herstellern noch nicht wie und womit? Sie verwenden bereits Stoffwindeln, aber es läuft nicht so rund, wie Sie es sich vorgestellt hatten?
In einer Einzelberatung können wir auf Ihre Wünsche und Fragen eingehen. Sie erhalten einen Überblick über verschiedene Stoffwindel-Systeme, lernen unterschiedliche Materialien kennen, erfahren mehr über das Aufbewahren, Waschen und Pflegen von Stoffwindeln und finden zusammen ein System, das zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passt.
Falls Sie ein bestimmtes Windel-System anschauen möchten, teilen Sie dies bitte im Voraus mit, damit Ihr Wunsch in der Beratung berücksichtigt werden kann.
Stoffwindelberatung – Nachberatung/Kurzberatung
Sie haben nach einer individuellen Einzelberatung noch offene Fragen, die Sie gerne eins zu eins in einer Nachberatung klären möchten? Sie wickeln bereits mit Stoffwindeln und haben weitere Fragen dazu?
In einer Nachberatung oder Kurzberatung haben wir Zeit, Fragen zu klären, auf Vorwissen aufzubauen und Ihr Wissen zu vertiefen.
Falls Sie ein bestimmtes Windel-System anschauen möchten, teilen Sie dies bitte im Voraus mit, damit Ihr Wunsch in der Beratung berücksichtigt werden kann.
Bitte beachten Sie, dass die Kurztermine nur in der Praxis stattfinden.
Nach der Geburt eines frühgeborenen Kindes werden die Eltern engmaschig und umfassend begleitet und beraten im Spital. Mit dem Austritt aus dem Spital fällt diese intensive Begleitung weg und viele Fragen und Unsicherheiten entstehen.
Das Projekt «Transition to Home after Preterm Birth» begleitet und unterstützt frühgeborene Kinder und ihre Eltern während und nach der Entlassung aus dem Spital. Es soll den Übergang zwischen Spital und Zuhause erleichtern. Eine Advanced Practice Nurse (APN), eine spezialisierte Pflegefachfrau, koordiniert die geeigneten Angebote und ist Ansprech- und Vertrauensperson für Fragen und Unsicherheiten der Eltern.
Im Rahmen unserer Wochenbettbegleitung arbeiten wir interprofessionell und ergänzend mit «Transition to Home» zusammen und sind Teil des Betreuungsteams.
Siehe auch https://www.gesundheit.bfh.ch/de/forschung/geburtshilfe/projekte/transition_to_home.html
Für ältere Geschwister ist die Geburt einer Schwester oder eines Bruders immer ein grosser Einschnitt in Ihrem Leben. Veränderungen verunsichern Kinder in vielen Fällen erst einmal und sie brauchen Zeit sich orientieren zu können und sich daran zu gewöhnen.
Kinder reagieren unterschiedlich auf Veränderungen und brauchen in dieser besonderen Situation viel Sicherheit und liebevolle Fürsorge der Eltern und von nahen Bezugspersonen. Alle gleichbleibenden Abläufe und gewohnten Alltagsrituale geben einem Kind Orientierung und Sicherheit.
Für alle ist es eine neue Situation und auch Sie lernen Ihr Kind als nun älteres Geschwister in gewisser Weise neu kennen und begleiten es in diesem wichtigen Lebensabschnitt.
Entdecken Sie vielleicht neue ungewohnte Verhaltensmuster bei Ihrem Kind? Merken Sie, dass Ihnen im Alltag oft eine Hand fehlt? Stellen Sie fest, dass Ihr älteres Kind mehr Aufmerksamkeit benötigt als Ihr Neugeborenes? Beschäftigen Sie mehr Fragen in Bezug auf das ältere Geschwister als zu Ihrem Säugling und haben Sie manchmal das Gefühl, nicht beiden oder allen Kindern gerecht zu werden?
Manchmal hilft es etwas auf die Seite zu stehen und einen Blick von aussen zu wagen. Gerne bieten wir diesen Rahmen.
Das Projekt Safe wurde in München von Prof. Karl Heinz Brisch speziell dafür entwickelt, um werdende Eltern darin zu unterstützen, bereits ab der Schwangerschaft eine sichere Bindung zu ihrem Kind aufzubauen.
SAFE Kurse richten sich an alle werdenden Eltern und werden in Deutschland und vielen anderen Ländern weltweit ab Schwangerschaft bis zum Ende des ersten Lebensjahres durchgeführt.
Die Kurse sind in 10 ganztägige Module aufgebaut.
Diese regelmässigen Treffen in der Gruppe geben den Eltern die Möglichkeit, mit anderen Eltern in der gleichen Situation im Austausch zu sein sowie sich in ihrer Rolle als Eltern zu reflektieren oder sich noch vor der Geburt mit den Erwartungen und Wünschen an die kommende Elternzeit und das Kind auseinanderzusetzen.
Der Schwerpunkt der Kurse liegt darin, Eltern in ihrer neuen Rolle und Erziehungskompetenz zu stärken und zu befähigen, die emotionalen Bedürfnisse ihrer Kinder und deren „Babysprache“ besser wahrzunehmen, die Signale richtig zu verstehen und durch feinfühliges Verhalten die Bindungsentwicklung des Babys zu fördern und diesem Urvertrauen, Sicherheit und Liebe mit auf seinen Entwicklungsweg zu geben.
Wir von 9punkt9 haben uns intensiv mit der Bindungstheorie und den Grundsätzen von SAFE auseinandergesetzt und weitergebildet. Wir haben teilweise den SAFE Mentorinnen Kurs bereits besucht oder werden diesen in naher Zukunft noch besuchen. Wir kombinieren in unserer Arbeit die Grundsätze der Salutogenese und der Bindungstheorie.
Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern scheitern in der Schweiz die SAFE Kurse meist an fehlender Finanzierungsunterstützung durch die öffentliche Hand.
Es freut uns daher sehr, dass wir derzeit intensiv an der Entwicklung unserer eigenen Module arbeiten, in denen wir die Grundsätze von SAFE und der Bindungstheorie an unsere Rahmenbedingungen anpassen. Dabei entsteht in den nächsten Monaten ein umfassendes 9punkt9 Kurs- und Weiterbildungsangebot für werdende Eltern und Fachleute.
Bereits heute integrieren wir die Grundsätze des SAFE Programmes in der Elternarbeit. Die bindungsbasierte Beratung und Begleitung ist nebst der Salutogenese Grundlage unserer täglichen Arbeit.
Nicht immer ist es eindeutig und einfach zu erkennen, was das Bedürfnis eines Kindes ist. Insbesondere in den ersten Lebenswochen fällt es oft schwer zu verstehen, anhand welcher Zeichen erkennbar ist, ob das Kind müde oder überreizt ist, Hunger hat oder den Körperkontakt braucht, um sich sicher zu fühlen.
Die vielen verschiedenen, teils auch wechselnden und nicht immer eindeutig zu erkennenden, Zeichen können verunsichern und verwirren. Nicht immer gelingt es, adäquat zu reagieren und mitunter können erfolglose Bemühungen Eltern frustrieren und verunsichern.
Sie lernen eine neue Sprache zu verstehen, die Sprache ihres Kindes - ein spannender, langer Prozess, der Geduld braucht.
Gemeinsam mit Ihnen beobachten wir Ihr Kind. Wir dienen als Übersetzerinnen und unterstützen Sie dabei, sich sicherer zu fühlen. Wir stärken Sie in ihrem intuitiven Handeln und vermitteln Wissen, was Feinfühligkeit für eine gesunde Entwicklung und die Entstehung einer sicheren Bindung bedeutet.
Die Geburt eines Kindes bedeutet eine grosse Veränderung für alle Eltern und Paare. Eine Rollenveränderung ein „Stühle“ rücken ist passiert. Eigene Bedürfnisse sind in den Hintergrund gerückt oder mussten angepasst werden. Bisher bewährte Abläufe und Aufteilungen funktionieren nicht mehr oder mussten angepasst werden. Vieles ist neu und muss anders organisiert werden. Einiges ist vielleicht nicht so, wie Sie es sich vorgestellt haben. Die intensive und liebevolle Betreuung Ihres Kindes lässt für gewohnte, einfache Dinge wie regelmässige Körperpflege und Mahlzeiten plötzlich kaum mehr Zeit. Sie sind manchmal müde und erschöpft. Sie befinden sich in einer Zeit der Anpassung.
Als Paar bilden Sie gemeinsam das Fundament Ihrer Familie. Auf ein tragendes Fundament lässt sich sicher bauen und ein starkes, sicheres Familiensystem kann darauf wachsen. Es ist daher lohnenswert sich Zeit zu nehmen und gemeinsam zu überprüfen, wo Sie stehen, was sich bewährt hat und worüber sie im Alltag immer wieder stolpern.
Gerne unterstützen wir Sie, Ihr Familienfundament zu festigen, hören Ihnen zu und versuchen zusammen mit Ihnen als Familie herauszufinden, was Sie brauchen. Wir zeigen Ihnen bei Bedarf bewährte Strategien, praktische Hilfestellungen oder Entlastungsmöglichkeiten auf, damit Sie als Eltern und Paar sich gestärkt und sicher fühlen, um den Herausforderungen des neuen Familienlebens gerecht zu werden.
Manche Mütter und Väter erleben vor oder nach der Geburt eine enorme Erschöpfung – dies hat vielfältige Ursachen. Oft denkt man, es sei einfach eine Phase, und alle Eltern seien schliesslich müde. Dies kann sein, und Müdigkeit ist in einem gewissen Mass normal. Schliesslich kümmern Sie sich rund um die Uhr um einen oder mehrere sehr bedürftige kleine Menschen.
Kann nach den ersten drei Monaten keine gute Schlafsituation dazu beitragen, dass die Energiereserven wieder eher geladen als weiter verbraucht werden, so entsteht ein Defizit und die «Energiebilanz» wird immer negativer. Diese chronische Überbelastung führt mittelfristig zu einer sehr grossen Erschöpfung, einem sogenannten «elterlichen Burnout», aus welcher man nur sehr langsam wieder herausfindet, und welche auch zu postnatalen Depressionen / Erschöpfungsdepressionen führen kann.
Wir schauen mit Ihnen Ihre Situation umfassend: ganz alltägliche Dinge wie Essen, Schlafen, Alltagsrhythmus und Alltagsorganisation. Wir machen aber auch erste körperliche und psychische Abklärungen. Es muss ausgeschlossen werden, dass Sie an Eisen- und Vitaminmangel leiden, an einer Schilddrüsenunterfunktion oder eine Depression oder Posttraumatischen Belastungsstörung haben.
Wenn unsere Vorabklärungen zeigen, dass Sie an einer dieser Störungen leiden, arbeiten wir eng mit anderen Fachpersonen zusammen, wie Hausarzt, Gynäkologin, Psychologinnen und Psychiater, Mütter- und Väterberatung und Entlastungsdiensten.
Mit Ihnen gemeinsam suchen wir Ihre eigenen Ressourcen in Familie und Umfeld und stellen das ideale Team zusammen, welches Sie mit uns gemeinsam betreuen kann.
Eine postnatale Depression bei Mutter oder Vater kann viele Ursachen haben und betrifft ca. 15% aller Mütter. Sie zu diagnostizieren ist oft gar nicht so einfach.
Einerseits liegt ein Stigma auf der «unglücklichen Mutter», und von jungen Eltern wird erwartet, glücklich zu sein.
Andererseits gelten die Symptome wie Müdigkeit, Erschöpfung, Antriebslosigkeit oft als normal und man selber wie auch das Umfeld betont immer wieder, dass es sich ja nur um eine Phase handelt.
Eine postnatale Depression kann ebenso genetisch bedingt sein, und ohne Erschöpfung auftauchen, oder aber eine eigentliche Erschöpfungsdepression sein, also die Folge von chronischer Überbelastung (siehe oben). Mehr Informationen unter www.postnatale-depression.ch.
Wenn Sie denken, Sie könnten an einer Depression leiden, oder es könnte eine beginnen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir helfen Ihnen, eine erste Abklärung zu machen. Es muss ausgeschlossen werden, dass Sie an Eisen- und Vitaminmangel leiden oder an einer Schilddrüsenunterfunktion.
Zur genauen Diagnostik überweisen wir Sie an eine Fachperson (spezialisierte*r Psycholog*in, Psychiater*in) und arbeiten dann eng mit diesen zusammen. Weiter ist es wichtig, die Beziehung zu Ihrem Kind oder Kindern zu stärken sowie den/die Partner*in zu unterstützen.
Wir versuchen, Ihr Umfeld miteinzubeziehen, um im Alltag Anpassungen zu machen, welche Ihr Gesundwerden unterstützen. Nebst Alltagsanpassung und Entlastung sind Körpertherapie und Psychotherapie wichtig, und manchmal können Medikamente ergänzend und vorübergehend sehr gut helfen.
In gewissen Fällen kann eine Einweisung in ein Mutter/Kind-Haus oder ein stationärer Aufenthalt auf einer spezialisierten psychiatrischen Abteilung das Richtige sein.
Wir begleiten Sie und Ihre Familie in dieser schwierigen Zeit und bleiben an Ihrer Seite.
Auch nach einer Geburt kann eine posttraumatische Belastungsstörung auftreten. Ursachen sind Erlebnisse, die während einer einzelnen Situation oder aber auch über einen längeren Zeitraum als stark überfordernd erlebt werden.
Die Frau oder der Mann fühlen sich ausgeliefert und/oder machtlos, teilweise verbunden mit sehr starken Ängsten um das eigene Leben oder das Leben unserer Liebsten (Baby, Partner*in).
Beispiele für traumatisierende Ereignisse rund um die Geburt können sein: anhaltende sehr starke Übelkeit und Erbrechen während der Schwangerschaft, vorzeitige Kontraktionen, Ängste um das Leben des Babys oder der Mutter während der Schwangerschaft, unter der Geburt oder im Wochenbett, Diagnose von Erkrankungen des Ungeborenen oder Neugeborenen, sehr starke «überrollende» Schmerzen über längeren Zeitraum während der Geburt, Dammschnitt, Notkaiserschnitt, Notfallsituationen ohne Zuwendung und Erklärungen durch die Fachpersonen, Gefühle des Ausgeliefertseins oder Alleingelassenwerdens, chronische Überbelastung nach der Geburt und vieles mehr.
Die Symptome der posttraumatischen Belastungsstörung sind andere als bei einer Wochenbettdepression, obwohl sie sich zum Teil auch ähneln, und aus einer PTBS eine Depression werden können oder umgekehrt. Eine genaue Diagnose ist wichtig, um die richtige Behandlung/Therapie beginnen zu können.
Wenn Sie denken, Sie könnten an einer PTBS leiden, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir helfen Ihnen, eine erste Abklärung zu machen. Zur genauen Diagnostik überweisen wir Sie an eine Fachperson (spezialisierte*e Psycholog*in, Psychiater*in) und arbeiten dann eng mit diesen zusammen. Gemeinsam suchen wir weitere Unterstützungsmöglichkeiten, je nachdem, was es braucht.
Wir begleiten Sie und Ihre Familie in dieser schwierigen Zeit und bleiben an Ihrer Seite.